Erkelenzer Schulen erfüllen alle Wünsche

„Wir haben in Erkelenz einen der besten Schulstandorte in ganz NRW“, sagte Stephan Muckel, Vorsitzender des CDU Ortsverbandes Erkelenz, „unsere Kinder finden hier auf engstem Raum nicht nur hervorragend ausgerichtete Schulen, sie bieten ihnen auch alle denkbaren Abschlüsse“. Im Rahmen einer für alle Mitglieder offenen Vorstandssitzung diskutierte der CDU Ortsverband Erkelenz mit dem stellv. Schulleiter des Cornelius-Burgh Gymnasiums, Dr. Emil Deckwirth, über den Erkelenzer Schulstandort. Herr Deckwirth konnte sowohl beruflich, wie auch privat fast alle weiterführenden Schulformen kennen lernen und überzeugte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als praxisnaher Experte. „Vor meiner Arbeit am Gymnasium habe ich von 1994 bis 2013 die Geilenkirchener Gesamtschule mit aufgebaut“, sagte Deckwirth in einer kurzen Vorstellung, „meine Frau ist Lehrerin an der Erkelenzer Gemeinschaftshauptschule, meine Söhne haben sowohl die Realschule Heinsberg und im Anschluss ebenfalls die Geilenkirchener Gesamtschule, wie auch das Hückelhovener Gymnasium besucht“. Herr Deckwirth engagiert sich zudem seit vielen Jahren ehrenamtlich im Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW), einem gewerkschaftlichen Zusammenschluss von Lehrern an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, die auf das Abitur vorbereiten.

 

„Was macht gute Schulen aus?“, fragte Herr Deckwirth die Anwesenden, „ist es das Namensschild am Gebäude oder sind es die Inhalte?“. Aus Sicht des Referenten sei der seit Jahrzehnten andauernde, politische Wettstreit um das bessere Schulsystem der falsche Ansatz. „Es gibt nicht die „Beste“ Schulform, jedes Konzept hat seine individuellen Vor- und Nachteil, wobei eine erfolgreiche Umsetzung auch maßgeblich von den Lehrkräften vor Ort abhängig ist“. Für die Schülerinnen und Schüler sei letztlich nur die Qualität des Unterrichts entscheidend, um später alle beruflichen Perspektiven wahrnehmen zu können. „Die Erkelenzer Schulen haben sich kontinuierlich entwickelt und immer weiter verbessert“, so Deckwirth, „heute sind alle Angebote optimal aufeinander abgestimmt und erfreuen sich bei Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Kreisgebiet großer Beliebtheit“. In Erkelenz können nicht nur alle Abschlüsse (Hauptschulabschluss, Fachoberschulreife (FOR), Fachoberschulreife mit Qualifikation (FORQ), Fachhochschulreife (schulischer Teil) und die Allgemeine Hochschulreife (Abitur)) gemacht, sondern auch das Abitur sowohl nach 8 (G8), wie auch nach 9 Jahren (G9) erreicht werden. „Besucht man nur das Gymnasium benötigt man 8 Jahre zum Abitur, wechselt man erst nach dem Abschluss der Haupt- oder Realschule an ein Gymnasium, erhält man die Allgemeine Hochschulreife nach 9 Jahren“, erläuterte Deckwirth, „die Schulen haben sich dabei so aufeinander abgestimmt, dass eine reibungslose „Durchlässigkeit“ gewährleistet wird“. Auch beim Thema gebundener, oder offener Ganztag, sowie bilingualem Unterricht blieben keine Wünsche unerfüllt.

 

„Bleibt die Frage was uns in Erkelenz fehlt und wann die Einrichtung einer Gesamtschule überhaupt Sinn ergeben würde?“, fragte Stephan Muckel, „ist die Forderung von SPD und Grünen nach einer Gesamtschule nur ihrer politischen Ideologie geschuldet, oder existiert ein wirklicher Bedarf?“. Nach Ansicht von Herrn Deckwirth sei die Gesamtschule ebenfalls eine gute Schulform, die den Erkelenzer Schülerinnen und Schülern in annehmbarer Entfernung (Wassenberg, Ratheim und Mönchengladbach) zur Verfügung stehen würde. „Keine Schulform rechtfertigt aber die Zerstörung eines gut funktionierenden Systems“, so Deckwirth, „so lange unsere Schulen gut nachgefragt und unsere Kinder hervorragend ausgebildet werden, sehe ich keinen Bedarf für einen solch umfassenden Eingriff in unsere Erkelenzer Schullandschaft“. Es seien nicht nur die massiven Auswirkungen auf sensibel aufeinander abgestimmten Erkelenzer Schulen, die man dabei bedenken müsse, auch die bestehenden Gesamtschulen in Wassenberg und Ratheim würden eine zusätzliche Einrichtung bei ihren Schülerzahlen spüren. „Auf Grund des gesetzlich vorgeschriebenen „Drittelmixes“ bei der Aufnahme von Schülerinnen und Schülern an einer Gesamtschule (1/3 Grundschüler mit Hauptschul-, 1/3 mit Realschul- und 1/3 mit Gymnasialempfehlung) sind auch die umliegenden Gesamtschulen vor Allem auf Erkelenzer Schüler mit Gymnasialempfehlung angewiesen“, sagte Deckwirth, „in Zeiten des demographischen Wandels würde ein regelrechter Wettkampf der Gesamtschulen um entsprechende Schülergruppen unvermeidbar sein“. Zudem müsse auch an die von den Gesamtschulen abgelehnten Grundschüler mit Haupt-, oder Realschulempfehlung gedacht werden, sie fänden ohne unsere Erkelenzer Schulvielfalt keinen Platz mehr.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung waren von der sachlichen Diskussion beeindruckt. „Ich bedanke mich sehr herzlich für diesen umfangreichen Einblick in die verschiedenen Schulsysteme“, sagte Stephan Muckel abschließend, „wir können auf unser Schulangebot in Erkelenz stolz sein“. Für die CDU komme eine Änderung der bestehenden Situation daher ausschließlich im Falle eines wirklichen Bedarfs in Frage. „Sollte sich eine solche Entwicklung tatsächlich abzeichnen, ist es für uns selbstverständlich auch die Eltern in den Lösungsprozess einzubeziehen“, so Muckel

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